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1. Individuelle Manufaktur-Tour
Bis heute haben in Idar-Oberstein zahlreiche Schmuckmanufakturen ihren Sitz. Vertreten sind dabei unterschiedliche Stile der Edelsteinverarbeitung genauso wie Anbieter in den verschiedensten Preissegmenten. Produziert wird oft traditionell noch in einer Verbindung aus Arbeiten und Wohnen in einem Haus. Einen kleinen Einblick in die Bandbreite der Schmuckherstellung habe ich beim Besuch von Goldschmiedinnen und Goldschmieden im Rahmen einer individuellen Manufaktur-Tour – der sogenannten ManufakTour – bekommen.
Eine große Auswahl hochwertiger Steine erwartete mich bei Anja und Andreas Juchem von Juchem Schmuck. Bevor ich aber die Auslagen mit Ringen, Ketten und Ohrringen bewundern konnte, ging es erst mal zu einem kurzen Besuch in die Werkstatt des Hauses. Gearbeitet wird dort mit traditionellen Werkzeugen und moderner Lasertechnik. Neben Änderungen und Arbeiten im Kundenauftrag entstehen dabei die wunderschönen Kreationen des Hauses. Besonders angetan hat es mir in den Vitrinen vor allem der Schmuck mit intensiv blau oder orange schimmernden Steinen. Meine absoluten Highlights waren ein Ring mit einem Paraiba und einer mit ganz außergewöhnlicher Form.
Vollkommen anders ist der Stil von Kerstin Kavalirek, die ich später in ihrem originellen Atelier besuchte. Basis aller Schmuckstücke bei feinwerkk ist eine Häkelarbeit. Nach dem Silberguss bleibt vom verwendeten Garn jedoch nur die Struktur erhalten und gibt den Ringen, Anhängern und Ohrringen so ihre ganz besondere Note. Seinen Feinschliff erhält der Schmuck im Anschluss an den Guss noch einmal in liebevoller Handarbeit. Dabei wird zum Beispiel durch Arbeit mit der Flamme die Farbe verändert zu weiß oder schwarz. Andere Stücke werden mit Edelsteinen veredelt. Allen gemeinsam bleibt aber ihre außergewöhnliche Optik durch die Häkelstruktur.
Im Paket der Manufaktur-Tour enthalten sind außerdem eine Übernachtung mit Frühstück in der Hotel-Kategorie deiner Wahl, ein 3-Gang-Abendessen und der Eintritt in das Industriedenkmal Jakob Bengel.
2. Geführte Weinentdeckertour durch Herrstein
Knapp 15 Kilometer von Idar-Oberstein entfernt liegt das 850-Einwohner-Örtchen Herrstein. Welche Idylle mich dort erwarten würde, konnte ich gleich am Uhrturm erahnen. Denn dort war nicht nur der Treffpunkt zu meiner Weinentdeckertour. Vor allem fiel mein Blick von diesem Stadtturm bereits auf eine ganze Reihe hübscher Fachwerkhäuser. Kein Wunder also, dass Herrstein auch „Rothenburg des Hunsrücks“ genannt wird. Und was soll ich sagen: Auch ich war absolut begeistert von dem mittelalterlichen Flair und den vielen wunderschönen Fassaden aus verschiedenen Stilrichtungen. Ein Hinweis dazu sowie zu Bau- und Restaurierungsjahr findet sich übrigens an allen Hauswänden.
Doch Herrstein hat mehr zu bieten als Fachwerkidylle. Auf meinem Rundgang habe ich einen Teil der alten Stadtmauer im Café In der Zehntscheune entdeckt. Der Hankelbrunnen erzählt dann eine ganz eigene Geschichte. Denn er verweist auf einen Spottnamen für die Herrsteiner. Die Spießbürger symbolisiert dabei der Erwachsene „Hankel“, den die Kinder fröhlich necken. Eine tolle Aussicht auf den historischen Ort und die Hunsrück-Landschaft wartete schließlich vom Glockenturm auf mich. Über den alten Wehrgang ging es von dort in den Schinderhannesturm, wo der Räuberhauptmann eine Nacht im Gefängnis verbrachte. Und wer es gruselig mag: Das Verlies kann besichtigt werden!
Bei der Weinentdeckertour wird die Stadtführung übrigens an fünf besonders hübschen Plätzen mit einer Weinprobe verbunden. Ausgeschenkt wurden die guten Tropfen auf meiner Runde vom Weingut Ritter. Neben einem ausgezeichneten Blanc de Noir habe ich dabei drei feine Weißweine und einen Rotwein verkostet. Alle zusammen waren für mich ein echter Geheimtipp, da ich Weine von der Nahe bisher noch gar nicht auf dem Radar hatte.
3. E-Biketour auf dem Sonnenplateau des Hunsrück
Trotz Akku-Unterstützung ging es bei der Panoramatour auf dem Sonnenplateau des Hunsrück ganz schön sportlich zu. Dafür sorgte alleine die hügelige Landschaft der Region. Zu überwinden waren hier insgesamt immerhin stolze 700 Höhenmeter, die mich bei den stärksten Anstiegen beinahe ein paar Mal außer Puste brachten. Doch als Lohn der Anstrengung warteten immer wieder traumhafte Aussichtspunkte und ein wunderbarer Blick in die herrliche Natur. Für Abwechslung ist auf der gut 40 Kilometer langen Strecke in jedem Fall gesorgt.
Auf und ab radelte ich mit der E-Bike-Gruppe Hunsrück durch idyllische Orte, vorbei an Feldern und über schöne Waldwege. Zu einem kurzen Stopp luden unterwegs immer wieder Sehenswürdigkeiten ein. Eine davon war die kleine Kirche in Niederhosenbach mit ihrer Stumm-Orgel – ein Name, der die Herzen von Orgelfans gleich höher schlagen lässt. Von einer Tragödie erzählt dagegen die Jammereiche. Denn im 30jährigen Krieg soll ihr Versteck an dieser Stelle den Bewohnern des nahen Dorfes zum Verhängnis geworden sein. Lange vor dieser Zeit waren auch Kelten und Römer in der Region. Kein Wunder also, dass ich auf meiner Radtour auch über ihre Spuren „gestolpert“ bin.
Mehr Informationen und eine Karte der Tour findest du hier.
4. Besuch des Kupferbergwerks Fischbach
Das Edelsteinland blickt auf eine lange Bergwerkstradition zurück. Seit 1975 sind im Kupferbergwerk Fischbach nun Besucher auf einem Rundgang unter Tage unterwegs. Deutlich bequemer als die Bergleute damals fahre ich heute zusammen mit der E-Bikegruppe Hunsrück bei der Besichtigung in den Stollen ein. Zu Fuß geht es dabei auf einen etwa 400 Meter langen Rundweg. Besonders beeindruckt hat mich schon nach kurzer Strecke die große Weitung. Dieser Hohlraum ist der größte seiner Art in Europa und wurde bereits im Mittelalter ins Gestein geschlagen. Bemerkenswert finde ich die Leistung vor allem vor dem Hintergrund, dass die Faustregel damals besagt: 1 Mann, 1 Jahr, 1 Meter.
Wie schwer die Arbeit war, erfahre ich bei der Führung an verschiedenen Stationen, die bildlich mit hölzernen Figuren dargestellt werden. Zu entdecken gibt es im Kupferbergwerk Fischbach aber auch etwas absolut Unerwartetes. Was als erstes davon auffällt, ist ein durchaus kräftiger Geruch. Schnell ist die Ursache ausgemacht: In einem Bereich der Kammer lagern große Käselaibe vom Biohof Schwalbenhof in Berschweiler. Interessant zu sehen ist hier der unterschiedliche Reifegrad des „Alten Steiger“, wie der Käse passend zu seinem Reifeort heißt. Eine Verkostung zusammen mit einem guten Rotbier darf natürlich nicht fehlen. Und ich muss sagen: Als Fan von kräftigem Käse war es für mich wirklich ein Genuss!
Die letzte Station der Führung im Besucherbergwerk liegt oberirdisch. Dort im Pochwerk fand die weitere Verarbeitung der Steine statt. Und auch der Grund für die geringe Größe der damaligen Bergarbeiter ist hier zu suchen. Denn im Ofen wurde beim Lösen des Kupfers aus den Steinen auch Arsen freigesetzt, was die dort beschäftigten Kinder eingeatmet haben und was ihr Wachstum schließlich stoppte. Trotz aller Privilegien, die die Bergleute damals wohl hatten: Aus heutiger Sicht würden vermutlich nur wenige mit ihnen tauschen wollen.
Kupferbergwerk Fischbach | Hosenbachstraße | 55743 Fischbach | Telefon 06784-2304
Außerdem finden im Besucherbergwerk besondere Führungen und Events statt. Dazu zählen Bierverkostungen und Weinproben. Am 3. Adventswochenende gibt es einen Weihnachtsmarkt im besonderen Ambiente. Für weitere Informationen nimmst du am besten telefonisch Kontakt auf.
5. Wasserschleiferei Biehl
Gab es im 19. Jahrhundert im EdelSteinLand mehr als 150 Wasserschleifen, sind heute gerade einmal zwei davon übriggeblieben. Eine davon ist die Wasserschleiferei Biehl, die direkt am Fischbach liegt. Angetrieben von der Wasserkraft rattern die traditionellen Maschinen in der Werkstatt unermüdlich. Mit ihnen schleift Ernstotto Biehl bis heute edle Steine, die dann zu Schmuckstücken oder Gebrauchsgegenständen weiterverarbeitet werden. So entstehen zum Beispiel außergewöhnliche Griffe für Messer oder Brieföffner genauso wie hübsche Anhänger für Ketten.
Schneiden, schleifen, formen und polieren sind bis heute die klassischen Arbeitsschritte in der Wasserschleiferei. Was erst einmal recht unspektakulär klingt, ist jedoch harte Arbeit. Besonders beeindruckt hat mich bei meinem Besuch die Arbeit am Schleifstein. Bäuchlings auf einem eigens dafür vorgesehenen Hocker liegend presst der Edelsteinschleifer hier das edle Stück an den rotierenden Stein. Eiskaltes Wasser aus dem Bach rinnt dabei über seine Finger. Kaum vorstellbar, dies über längere Zeit durchzuhalten – erst recht im Winter.
Wasserschleiferei Biehl | Asbacherhütte 3 | 55758 Mörschied | Telefon 06786 1505
Die Kurzbesichtigung dauert etwa 30 Minuten und kostet 4 Euro für Erwachsene. Die komplette etwa 1,5stündige Mühlentour mit Vorführung der Schleiferei gibt es für 7,50 Euro.
6. Wandern auf einer geführten Bizzeltour im Nationalpark Hunsrück
Nicht weit entfernt von Idar-Oberstein liegt der 2015 gegründete Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Er ist der jüngste und kleinste der 16 Nationalparks in Deutschland und hat bis 2045 den Status eines Nationalparks in Entwicklung. Wunderschön ist er aber schon heute, wie ich auf meiner Wanderung mit Nationalparkführerin Dr. Christiane Albert-Gansera entdecke. Gemeinsam machen wir uns auf eine Bizzeltour. Unterwegs sind wir dabei auf einem Teilstück von einer der zahlreichen Traumschleifen in der Region, die uns nicht nur traumhafte Ausblicke beschert, sondern auch tolle Naturerlebnisse garantiert.
Über federnde, weiche Waldwege führt die Wanderung zur Kirschweiler Festung. Viel zu sehen gibt es jedoch schon auf dem Weg dorthin. So weist der Adlerfarn auf Feuchtgebiete im Wald hin. Prächtige Fliegenpilze wecken unsere Foto-Begeisterung. Und ein kräftiger Illex lässt bis heute auf eine Verbindung zu den Kelten schließen. Auf ihren Spuren wandern wir schließlich zu den Überresten einer ehemaligen keltischen Fliehburg, auf die mächtige Steine bis heute hinweisen: also genau der richtige Ort für unser erstes Bizzelgetränk. Die beiden übrigen versüßen uns die Tour wenig später bei einem Picknick und bei herrlicher Aussicht an der Kirschweiler Festung.
Restaurant-Tipp
Gut stärken vor deiner Wanderung zur Kirschweiler Festung kannst du dich im Restaurant Green am Golfplatz. Bei schönem Wetter bietet ein Platz auf der Terrasse einen schönen Ausblick über den Golfplatz und in die Natur.
Green Restaurant Am Golfplatz | Zum Golfplatz 1 | 55743 Kirschweiler
7. Spießbraten essen im Restaurant Kirschweiler Brücke
Begeistern können EdelSteinLand und Hunsrück aber nicht nur mit herrlicher Natur und wertvollem Schmuck. Auch kulinarisch hat die Region einiges zu bieten. Als besondere Spezialität gehört der Spießbraten unbedingt dazu. Bereits seine Zubereitung ist ein echter Hingucker. Denn im Lokal wird das Fleisch auf einem Schwenkrost über Buchenholzfeuer gegart. Und auch wenn der Rost viele wohl eher an einen Grill erinnert: In der Region legt der Koch wert auf die Tatsache, dass ein echter Spießbraten gebraten wird.
Ganz ausgezeichnet hat der Spießbraten mir geschmeckt, den ich im Restaurant Kirschweiler Brücke genießen konnte. Nur mit Salz, Pfeffer und Zwiebeln gewürzt, kamen die Röstaromen so richtig zur Geltung. Dass hier ausschließlich mit hervorragenden Zutaten gearbeitet wird, zeigte sich auch bei Vorspeise und Dessert. Sowohl der perfekt geschnittene Lachs als auch die hausgemachten und wunderbar fruchtigen Sorbets waren ein echter Genuss. Auf ihre Kosten kommen hier auch Fans von Gin und edlen Destillaten. Denn diese produziert der Hausherr zusammen mit einer örtlichen Brennerei aus Kräutern des eigenen Gartens.
Restaurant Kirschweiler Brücke | Kirschweiler Brücke 2 | 55743 Kirschweiler
8. Idar-Oberstein: Besuch des Deutschen Edelsteinmuseums
In der ehrwürdigen Villa Purper im Stadtteil Idar hat das Deutsche Edelsteinmuseum seinen Sitz. Auf vier Etagen warten dort nicht nur Informationen rund um die edlen Steine, sondern auch wunderschön verarbeitete Stücke auf mich. Mein erster Blick gilt aber der Sonderausstellung im Keller. Zurzeit entführt hier Lithoviso in die Seele der Steine. Farbenprächtig zeigen die Kunstwerke die Innenwelten der Edelsteine. Doch nicht nur die Sonderausstellung weckt meine Aufmerksamkeit: Denn in diesem außergewöhnlichen Rahmen ist bereits alles für eine Hochzeit vorbereitet. Besser könnte der Ort für ein Ja-Wort kaum passen!
Der Edelsteinregion Idar-Oberstein, ihrer Geschichte und der industriellen Verarbeitung widmet sich schließlich das Erdgeschoss des Museums. Auf den oberen Etagen lasse ich mich begeistern von Edelsteinen aus aller Welt. Fasziniert bin ich dabei von den wunderschön verarbeiteten Stücken. Tolle Lichteffekte sorgen für einen fast magischen Zauber. Und ganz ehrlich: Ich könnte mich hier kaum entscheiden, was mir am besten gefällt. Wie gut, dass ich alles einfach in Ruhe auf mich wirken lassen kann.
Nicht fehlen darf zum Abschluss meines Besuchs ein Foto vor dem Graffiti im Hof des Hauses. Ganz so lässig wie das Balloon-Girl habe ich die Fäden aber vielleicht doch nicht in der Hand.
Deutsches Edelsteinmuseum | Hauptstraße 118 | 55743 Idar-Oberstein
Mein Hoteltipp in Idar-Oberstein: Boutique-Hotel Villa Horbach
Stilvoll übernachten kannst du zentral in Idar-Oberstein in der Villa Horbach. Das um 1905 erbaute Haus wurde komplett renoviert und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Dabei ist jedes der 16 Zimmer ein Unikat und überzeugt mit einem ganz besonderen Ambiente. Was mir außerdem besonders aufgefallen ist: die herzliche Art der niederländischen Gastgeber John und Tessa Horbach.
Ebenso zum Wohlfühlfaktor trägt das feine Frühstück bei. Egal ob süß oder herzhaft – hier sollte jeder fündig werden. Eierspeisen werden auf Wunsch frisch zubereitet.
Villa Horbach | Hauptstraße 264 | 55743 Idar-Oberstein
Anreise nach Idar-Oberstein
Mit dem Auto
Über die A1/A62 und die A61 ist Idar-Oberstein für Autofahrer gut zu erreichen.
Mit der Bahn
Idar-Oberstein ist von Frankfurt Hauptbahnhof mit dem Regionalexpress in etwa zwei Stunden bequem erreichbar.
Im EdelSteinLand war ich auf Einladung unterwegs. Inhalt und Umfang meines Beitrags bleiben davon jedoch genauso unbeeinflusst wie meine Meinung.
An dieser Stelle vielen Dank für die schönen Erlebnisse vor Ort.
Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse
Warst du schon mal in Idar-Oberstein? Welche Tipps hast du für Unternehmungen im EdelSteinLand und in der Region? Schreib mir gerne deine Tipps und Anregungen in die Kommentare. Ich bin schon sehr gespannt.
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