Blick von oben auf den Gendarmenmarkt mit dem Deutschen Dom im Vordergrund

Heimatliebe Berlin: meine Tipps rund um die Hauptstadt


Heimat. Was ist das eigentlich genau? Der Ort, wo man aufgewachsen ist. Die Stadt, wo du vielleicht gerade lebst. Oder doch eher dort, wo die Menschen sind, die du liebst. Ist Heimat einfach nur ein Zuhause oder mehr?

Heimat kann so vieles sein – und ist vermutlich für jeden irgendwie etwas anderes. In Heimatliebe Berlin erfährst du meine Gedanken zum Begriff Heimat und zu Berlin, der Stadt in der ich lebe. Gerne beantworte ich hier die 11 Fragen, die Charnette in ihrer Blogparade auf Wir auf Reise rund um Heimatliebe stellt.

Du planst eine Reise nach Berlin? In Heimatliebe Berlin gebe ich dir Tipps und Inspiration aus der Sicht einer Einheimischen. #Berlin #Reisetipps #Reiseinspiration

1. Was ist für dich Heimat, was bezeichnest du als deine Heimat?

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Zusammen mit meinem Partner lebe ich in Berlin. Schon nach einer einwöchigen Schulfahrt in der zehnten Klasse wollte ich dort hinziehen. Vor mittlerweile zwölf Jahren habe ich meinen Wunsch dann wahr gemacht und in der Zwischenzeit auch viele Freunde in der Stadt gefunden. Dennoch ist meine Liebe zu Berlin heute nicht mehr ganz das, was sie einmal war.

Ist deshalb also eher Köln Heimat für mich? Dort bin ich geboren, im Umland bin ich aufgewachsen. Mindestens einmal im Monat zieht es mich auch heute noch dort hin zu meiner Familie und meinen Freunden. Im Rheinland fühle ich mich sehr wohl. Und dieses Gefühl ist in den letzten Jahren immer stärker geworden. Wahrscheinlich muss man manchmal zuerst wegziehen, um dann die Herkunftsregion besonders zu schätzen.

Im Moment würde ich also sagen: Zwei Städte und Regionen sind meine Heimat. Und besonders wichtig dabei sind die Menschen, die ich liebe.

2. Wo liegt deine Heimat? Beschreibe die geographische Lage.

Mit Heimatliebe Berlin habe ich es recht einfach, da die Meisten die Hauptstadt wohl gleich richtig im Nordosten Deutschlands verorten würden.

3. Nenne drei Highlights, die jeder Tourist unbedingt besuchen muss.

Touristen würde ich empfehlen, Berlin auf verschiedene Art kennenzulernen. Was viele nicht wissen, ist wieviel Grün und wieviel Wasser in und um Berlin zu finden sind. Eine Stadtrundfahrt mit dem Schiff zähle ich auf jeden Fall zu den Highlights. Denn so lernst du die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Für jeden Geschmack gibt es da auch ein gutes Angebot – von der kurzen Fahrt durchs Regierungsviertel auf Grachtenbooten wie in Amsterdam über die mittellange Fahrt über die verschiedenen Kanäle um den Stadtkern herum bis hin zu einer langen Fahrt über Köpenick und den Müggelsee.

Blick vom Ufer auf die Altstadt von Köpenick
Stadtrundfahrtboot auf der Spree an der Museumsinsel

Besuchen solltest du auch Berlins historische Mitte rund um den Gendarmenmarkt. Offiziell zählt dieser Platz als einer der schönsten Europas. Und ich finde das ist nicht übertrieben.

Blick auf den Gendarmenmarkt in der Dämmerung

Schließlich würde ich noch einen Blick auf Berlin von oben empfehlen. Eine Möglichkeit dafür ist die Fahrt auf den Fernsehturm am Alex. Allerdings musst du hier mit längeren Wartezeiten am Aufzug rechnen, wenn du nicht reservierst. Außerdem ist der Preis recht happig. Eine schöne Aussicht genießt du auch vom Kolhoff-Tower am Potsdamer Platz. Und den Blick über die City West gibt es vom Funkturm am Messegelände. Genau wie am Fernsehturm kannst du dort die Aussicht auch aus dem Restaurant genießen – Essen mit Panoramablick sozusagen.

Blick am Potsdamer Platz auf die östliche City Berlins bis hin zum Fernsehturm am Alexanderplatz

4. Was kann man mit Kindern einen Tag lang machen?

Womit du deine Kinder in Berlin begeisterst, hängt ein bisschen vom Alter ab. Das kann zum Beispiel ein Besuch im Deutschen Technikmuseum sein, wo es ganz viel zu bestaunen und auszuprobieren gibt. Auch Legoland begeistert Kinder immer wieder. Dazu kommen die beiden Zoos der Stadt. Im Zoo Berlin in der City West könnt ihr die Pandas und viele andere Tiere bewundern. Im Tiergarten in der City Ost sind natürlich auch viele Tiere zu Hause. Vor allem ist dieser Zoo aber sehr weitläufig und landschaftlich toll.

eine Lego-Giraffe vor dem Legoland in Berlin
Blick auf die Zebras im Berliner Zoo
ein Pelikan sitzt an Wasserbassin im Tierpark Berlin

Spannend für größere Kinder sind auch die Entdeckungstouren durch die Berliner Unterwelt. Ein schönes Erlebnis ist da zum Beispiel die Tour mit dem U-Bahn-Cabrio. Lustig sind dabei die erstaunten Blicke der Wartenden in den verschiedenen Stationen, wenn der offene U-Bahnzug dort durchbraust.

Wagen für die Fahrt mit dem U-Bahn-Cabrio in der U-Bahnstation Alexanderplatz

5. Es regnet in Strömen, was könnt ihr als Schlecht-Wetter-Programm empfehlen?

Von Shopping bis Museumsbesuch bietet Berlin auch bei schlechtem Wetter viele Möglichkeiten, Schönes und Interessantes zu entdecken. Auf der Museumsinsel findest du gleich fünf Museen aus dem Bereich Kunst- und Kulturgeschichte dicht beieinander, die einen Besuch lohnen. Nicht weit weg von dort ist der Berliner Dom, den du bei der Gelegenheit ebenfalls besichtigen könntest. Dort kannst du übrigens auch hinauf zum Kuppelumgang steigen. Allerdings ist das bei strömendem Regen wohl eher nicht das Richtige.

Interessieren dich vor allem Museen mit Bezug zu Berlin und zur jüngeren Vergangenheit, ist die Story of Berlin einen Besuch wert. Dort erfährst du via Multimedia und in verschiedenen Themenräumen alles über die Geschichte der Stadt. Bedrückend aber interessant ist auch die Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen. Was Menschen anderen Menschen antun können, fand ich sehr erschütternd. Eindrucksvoll erzählt werden diese Geschichten bei der Führung übrigens von ehemals dort Inhaftierten.

Ist Shopping eher dein Thema, bietet Berlin dir an einem Regentag ebenfalls eine Riesenauswahl – ob du durch die Einkaufscenter wie das LP12 am Leipziger Platz oder über Kudamm und Tauentzien bummelst. Bist du in der City West unterwegs, solltest du am Tauentzien einen Abstecher ins KaDeWe machen und dort in die Lebensmittelabteilung gehen. Von regional bis exotisch findest du dort Spezialitäten für jeden Geschmack und Geldbeutel.

6. Welche kulinarischen Köstlichkeiten müssen unbedingt probiert werden und wo?

Der Klassiker für Berlin wäre jetzt wohl die Currywurst. Für Berliner geht es dabei immer um die eine entscheidende Frage: mit oder ohne Darm. Die typischen Geheimtipps für die beste Currywurst der Stadt sind Konopke in der City Ost oder Krasselts, Bier’s Kudamm 195 oder Curry 36 in der City West. Mindestens genauso beliebt und eine Alternative für Vegetarier ist in unmittelbarer Nachbarschaft von Curry 36 am Mehringdamm in Kreuzberg übrigens Mustafas Gemüsekebap.

Alt-Berliner Spezialitäten findest du bei der Dicken Wirtin am Savignyplatz. Auf der Speisekarte stehen Gerichte wie Leber „Berliner Art“, Sülze, Königsberger Klopse oder als Dessert Rote Grütze. Eine ähnliche Auswahl bietet Berlins ältestes Restaurant „Zur letzten Instanz“ in der Nähe vom Alexanderplatz.

Gaststätte Zur letzten Instanz

Ansonsten findest du in Berlin natürlich jede Menge gute Restaurants, Cafés und Imbisse, die die Küchen einmal rund um die Welt abdecken. Da ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.

7. Welches Hotel kannst du empfehlen?

Als ich noch nicht in Berlin wohnte, habe ich mich bei Städtereisen dorthin fast immer für das Best Western Präsident an der Urania entschieden. Damals habe ich mich dort immer sehr wohl gefühlt. Allerdings liegt mein letzter Aufenthalt nun schon über zwölf Jahre zurück. Der Vorteil der zentralen Lage gilt aber in jedem Fall nach wie vor. Denn das Hotel liegt nicht weit weg vom U-Bahnhof Wittenbergplatz und von verschiedenen Bushaltestellen. So erreichst du die zentralen Punkte der Stadt immer gut.

Meine Eltern haben sich bei ihren Berlin-Besuchen immer für das NH Hotel in der Leipziger Straße entschieden. Das Hotel ist nett eingerichtet und bietet ein großzügiges Frühstück. Wissen musst du aber, dass die Lage zwar zentral jedoch sehr laut ist – zumindest wenn dein Zimmer Richtung Straße liegt. Dafür bist du in der City Ost aber sehr gut über die Öffentlichen Verkehrsmittel angebunden.

Zu einem besonderen Anlass hatte ich mir damals mal zwei Nächte im Hotel Adlon direkt am Brandenburger Tor gegönnt. Wenn du ein etwas größeres Budget zur Verfügung hast oder dir vielleicht selbst mal etwas schenken willst, ist das Hotel auf jeden Fall eine Top-Empfehlung. Ich habe jedenfalls ein wunderbar eingerichtetes Zimmer, ein hervorragendes Frühstücksbuffet und einen tollen Wellness-Bereich in Erinnerung.

Ebenfalls für ein gehobenes Budget ist das Hotel Schweizerhof in der City West eine gute Adresse. Dort war ich zuletzt auf einer Veranstaltung anlässlich der abgeschlossenen Renovierung eingeladen und hatte Gelegenheit ein Zimmer anzuschauen. Das Ganze wirkte auf mich sehr überzeugend.

8. Wo befindet sich dein absoluter Lieblingsplatz und warum ist es dein Lieblingsplatz?

Ich mag vor allem die ruhigen Plätze in der Stadt. Sehr schön ist der Schlachtensee im Südwesten. Dort bin ich früher schon mal auf die 5,5 Kilometer lange Runde laufen gegangen. Heute ist der See eher Ziel unserer Radtour. Ideal für die Rast ist der Biergarten der Fischerhütte, wo ich stundenlang sitzen und die Atmosphäre genießen könnte.

im Biergarten der Fischerhütte am Schlachtensee im Südwesten Berlins

Genauso gerne radele ich aber an der Spree entlang und kehre in Rummelsburg in der Hafenküche ein. Auch dort gefällt mir die Mischung aus Sitzen am Wasser, nicht ganz so viel Trubel wie mitten in der Stadt und dazu ein paar Leckereien auf dem Teller.

9. Was ist der absolute Geheimtipp, der in keinem Reiseführer beschrieben ist?

Ob es tatsächlich in keinem Reiseführer beschrieben ist, weiß ich nicht. Aber ein Geheimtipp ist für mich ein Bummel durch Friedrichshagen. Der Stadtteil hat eher kleinstädtischen Charakter und du findest dort viele nette kleine Läden, die zum Shoppen einladen. Außerdem kannst du in einem Biergarten, direkt am Wasser gelegen, die Schiffe auf dem Müggelsee beobachten. Für mich ist ein Ausflug nach Friedrichshagen immer eine entspannende Abwechslung zur Hektik in einem der Berliner Zentren.

10. Was ist die schönste Veranstaltung des Jahres?

In Berlin gibt es so viele Veranstaltungen, dass der Überblick schnell verloren geht. Mein Veranstaltungstipp liegt deshalb außerhalb der Stadt, in Werder an der Havel. Jedes Jahr Anfang Mai findet dort das Baumblütenfest statt. Obwohl es zu den ältesten Volksfesten Deutschlands zählt, ist es überregional aber nicht so bekannt wie zum Beispiel das Oktoberfest in München oder die Cannstatter Wasn. Beim Baumblütenfest öffnen Obstbaubetriebe und Privatleute ihre Gärten und stellen Biertische und -bänke auf. Im Ausschank ist der ortstypische Obstwein in vielerlei Sorten – von Johannisbeere über Aronia bis hin zu Kirsche oder Rhabarber ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wer mag, kann sich außerdem auf den verschiedenen Fahrgeschäften der begleitenden Kirmes vergnügen.

Garten mit blühenden Obstbäumen beim Baumblütenfest in Werder

Wenn wir zum Baumblütenfest fahren, zählt für mich schon die Anreise zum Veranstaltungsvergnügen dazu. Denn meistens nutzen wir den Dampfer ab Wannsee und genießen erst einmal eine etwa zweistündige Tour mit dem Schiff. In Werder angekommen lassen wir schnell den Rummel hinter uns und wenden uns den Gärten zu. Meist blühen dort zu dieser Jahreszeit noch die Obstbäume und du kannst darunter bei einem Becher Obstwein und einem Stück Kuchen oder etwas Leckerem vom Grill den Tag genießen. Wichtig für mich ist nur immer, möglichst am Spätnachmittag den Zug nach Berlin zurück zu nehmen. Denn dann stehen die Chancen noch recht gut, nicht ins Gedränge zu geraten und ohne allzu viele Betrunkene die Heimat zu erreichen.

11. In welcher Jahreszeit ist es in deiner Heimat am schönsten und warum?

Besonders schön ist Berlin, wenn die Stadt grün ist und du auch auf dem Wasser unterwegs sein kannst. Für mich wären deshalb Frühjahr, Sommer und Herbst gute Jahreszeiten für eine Städtereise dorthin. Was ich in Berlin überhaupt nicht mag, ist der Winter. Das oft tagelang über der Stadt liegende Grau und die nasse Kälte sind so gar nicht meins. Ein schöner klarer Wintertag hat dagegen zwar durchaus seinen Reiz. Dennoch erinnere ich mich ungern an meinen ersten Berliner Winter, der mir mit minus 17 Grad mein bisher kältestes Wintererlebnis bescherte.

Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse

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Du planst eine Reise nach Berlin? In Heimatliebe Berlin gebe ich dir Tipps und Inspiration aus der Sicht einer Einheimischen. #Berlin #Reisetipps #Reiseinspiration

Was ist für dich Heimat? Und welche Reiseempfehlungen hast du rund um deine Heimat? Ich freue mich auf deine Gedanken und Tipps dazu in den Kommentaren.

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5 Kommentare zu „Heimatliebe Berlin: meine Tipps rund um die Hauptstadt“

  1. Pingback: Blogparade - 11 Fragen zum Thema Heimatliebe

  2. Berlin ist immer eine Reise wert. Schau mal hier: MeinBerlin-erleben.de. Hier werden zahlreiche Tipps und Informationen gegeben, sowie Hintergründe und Geschichten erzählt, die noch wenig bekannt sind.

    1. Martina Schäfer

      Da schaue ich gerne mal vorbei. Denn in der eigenen Stadt gibt’s ja immer wieder was zu entdecken. Und das Gute dabei: Man hat es gar nicht weit.

      Herzliche Grüße
      Martina

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